Autor:in: Sophie Eckert•Geprüft von: Claudia Bednarek, Ärztin
Zuletzt geprüft: 30. Oktober 2023
Lesezeit: 6 Minuten
Videoempfehlung: Oberflächliche Blutgefäße des Kopfes [32:55]
Der Kopf wird von zahlreichen Arterien und Venen versorgt. Dieses Video stellt dir die wichtigsten vor.
Arteria facialis
Gesichtsarterie
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Synonyme: Arteria maxillaris externa
Die beidseitig angelegteArteria facialis (Gesichtsarterie) stammt aus der A. carotis externa. In ihrem Verlauf im Kopf- und Halsbereich gibt sie fünf Äste sowie zahlreiche kleinere Gefäßzweige ab.
Mit diesen versorgt sie die mimische Gesichtsmuskulatur und darunter liegende Strukturen sowie Teile der Rachenwand, den Mundboden und die Tonsilla palatina (Gaumenmandel).
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der A. facialis.
Verlauf | Entspringt aus A. carotis externa Wird im Verlauf vom M. digastricus und M. stylohyoideus bedeckt Endet im inneren Augenwinkel |
Äste | A. palatina ascendens A. submentalis Gesichtsäste: A. labialis inferior und A. labialis superior A. angularis |
Inhalt
- Verlauf
- Äste
- Halsäste
- Gesichtsäste
- Klinik
- Literaturquellen
+ Zeige alles
Verlauf
Arteria carotis externa
Äußere Halsschlagader
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Synonyme: Arteria externa carotidis
Die A. facialis entspringt in der Regel links und rechts als dritter Ast aus der A. carotis externa im Trigonum caroticum (Halsdreieck). Häufig hat sie auch einen gemeinsamen Stamm mit der A. lingualis, dem zweiten Ast der A. carotis externa.
Nach ihrem Ursprung zieht die A. facialis dann zunächst nach anterior Richtung Unterkiefer. Dabei wird sie von Anteilen des M. stylohyoideus sowie vom Venter posterior des M. digastricus bedeckt. Sie erreicht den Kieferwinkel, wo auch der Ansatz des kräftigen M. masseter liegt. Von dort aus zieht sie einige Zentimeter kaudal entlang des Unterkiefers weiter nach anterior.
Am Vorderrand des M. masseter ändert die A. facialis dann ihre Verlaufsrichtung und zieht scharf nach kranial. An dieser Stelle kann ihr Puls in einer Kerbe des Unterkieferknochens gut getastet werden.
Sie hat nun ihr Hauptversorgungsgebiet, das Gesicht, erreicht. Hier liegt sie relativ oberflächlich, da sie nur teilweise vom flächigen Platysma sowie vom M. zygomaticus major bedeckt ist.
Lateral vom Mundwinkel und Nasenflügel verläuft sie gemeinsam mit der gleichnamigen Vene weiter nach medial und kranial. Dabei bildet sie Anastomosen mit benachbarten Arterien, u.a. mit Ästen der gegenseitigen A. facialis, der A. temporalis superficialis oder mit den Aa. buccales aus der A. maxillaris. Letztendlich endet sie am inneren Augenwinkel mit ihrem Endast, der A. angularis.
Insgesamt hat die Arterie einen auffällig geschlängelten Verlauf. Die vielen Windungen ermöglichen eine Anpassung an Kopf- und Unterkieferbewegungen.
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Äste
Halsäste
Arteria submentalis
Unterkinnarterie
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Synonyme: Keine
- A. palatina ascendens - zieht entlang der seitlichen Rachenwand nach kranial und folgt dabei dem Verlauf des M. stylopharyngeus. Sie versorgt die Rachenwand, den weichen Gaumen (Palatum molle) und die Tuba auditiva. Dazu anastomosiert sie mit der A. palatina descendens aus der A. maxillaris.Des Weiteren können die Rami tonsillares zur Versorgung der Tonsilla palatina aus der A. palatina ascendens entspringen. Gelegentlich entspringen diese aber auch direkt aus der A. facialis.
- A. submentalis - liegt im Trigonum submandibulare. Sie versorgt mit ihren Ästen die suprahyoidale Muskulatur (die oberen Zungenbeinmuskeln) sowie die Glandula submandibularis. Ihr Verlauf führt außen am M. mylohyoideus entlang zum Kinn. An die Arterie lagern sich sympathische Nervenfasern für die Gl. submandibularis an. Sie wird von der gleichnamigen Vene und dem N. mylohyoideus begleitet.
Neben der A. palatina ascendens und der A. submentalis zählen auch kleinere Äste zu den Halsästen der A. facialis. Die Rr. glandulares entspringen am Unterrand des Kieferwinkels und versorgen die Glandula submandibularis und die Nodi submandibularis.
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Gesichtsäste
- A. labialis inferior und A. labialis superior - Ober- und unterhalb der Mundspalte gibt die A. facialis Äste ab, welche parallel zu den Lippen verlaufen. Diese Aa. labiales superior und inferior bilden einen arteriellen Gefäßring um den Mund (Circulus arteriosus oris). Dazu anastomosieren sie mit den Ästen der Gegenseite sowie mit Abgängen aus der benachbarten A. maxillaris und A. lingualis. Sie versorgen gemeinsam die Lippen und das Nasenseptum.
- A. angularis - Die A. angularis, der Endast der A. facialis, zieht zum medialen Augenwinkel an der Nasenwurzel. Dort anastomosiert er mit der A. dorsalis nasi aus der A. ophthalmica. Letztere stammt aus der A. carotis interna, somit besteht durch diesen Zusammenfluss eine Verbindung zwischen A. carotis externa und interna. Die A. angularis versorgt die äußere Nase und Strukturen am inneren Augenwinkel.
Vertiefe Dein Wissen mit folgenden Lerneinheiten:
Blutgefäße des Gesichts und der Kopfhaut Lerneinheit starten
Arterien des Kopfes - Laterale Ansicht Lerneinheit starten
Klinik
Während oder nach einer operativen Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) kann es als Komplikation zu starken, teilweise lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Aufgrund ihres stark gewundenem Verlaufes liegt die A. facialis sehr nahe an den Tonsillen und somit kann es während des Eingriffes zu einer direkten Verletzung ihrer Gefäßwand kommen. Zum anderen ist aber auch die kräftige Anastomose zwischen den Aa. palatina ascendens und descendens eine häufige Blutungsquelle. Notfallmäßig kann man die A. carotis externa im Trigonum caroticum unterbinden. Eine Unterbindung der A. facialis am Unterkieferrand würde die Blutung nicht stillen, da die A. palatina ascendens bereits vorher entspringt.
Literaturquellen
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- M. Schünke, E. Schulte, U. Schumacher et al.: Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie, 2. Auflage, Thieme (2009), S. 78, 81 f., 204
- J. Fanghänel, F. Pera, F. Anderhuber et al.: Waldeyer Anatomie des Menschen, 18. Auflage, De Gruyter (2009), S. 59, 226, 245-48, 342, 344, 346
- G. Aumüller, G. Aust, A. Doll et al.: Duale Reihe Anatomie, 2. Auflage, Thieme (2010), S.809, 873, 884, 949
- W. Graumann, D. Sasse: CompactLehrbuch Anatomie Band 4, Schattauer Verlag (2005), S. 518, 550
- G. Arnold, H. M. Beier, M. Herrmann et al.: Lehrbuch der gesamten Anatomie des Menschen, 3. Auflage, Springer Verlag (2013), S. 402
- W. Thiel: Photographischer Atlas der Praktischen Anatomie, 2. Auflage, Springer (2006), S. 496
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Kim Bengochea, Regis University, Denver