VW Golf 2: Die vielfältige Welt der Sondermodelle wie Fire&Ice (2024)

von

Matthias Brügge

Mit vielen Sondermodellen wurde der VW Golf 2 aufgefrischt. Dank klangvoller Namen und besonderer Ausstattungspakete kam eine ganze Reihe interessanter Variationen des Massenautos auf den Markt, die mittlerweile begehrte Klassiker für VW-Freunde sind. Schon längst hat der Golf 2 eine Karriere als Klassiker gestartet, und die Sonder-Gölfe gehören zu den beliebtesten Autos der Modellreihe.

Am aufregendsten sind sicher der Golf Fire&Ice und der extrem seltene Golf 2 Limited, doch die bunte Palette erstreckte sich vom schneeweißen Match, der den Tennis-Boom der 80er aufgriff bis zum voll ausgestatteten Carat. Die Golf-Ausführungen Pasadena, Manhattan, Memphis und Boston nutzten die damalige Beliebtheit der USA, sie passten zum Zeitgeist der 80er. Doch auch Flair und Bistro wie auch Moda und Sky versprühten einen exklusiven Touch, Hit und Fun suggerierten freche Sportlichkeit. Die Welle der frühen Sondermodelle lief aus mit dem parallel zum Golf 3 gestarteten Modell Function.

Mit am stärksten sticht der Golf 2 Fire&Ice hervor: Der von Willy Bogner gestaltete Wagen ist außergewöhnlich lackiert, die Farbe heißt Dark Violett Perleffekt. Auch die Ausstattung macht den Wagen mit der markanten Windrose auf der C-Säule besonders: 15-Zoll-Estoril-Räder, Doppelscheinwerfergrill mit schwarzem VW-Logo, Wärmeschutzverglasung in Grün, teilweise in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Radhaus- und Kotflügelverbreiterungen. Weiße Blinker kamen in Mode, dieser Golf hat sie, wie auch dunkle Rücklichter, bei anderen Gölfen ein beliebtes Tuning-Zubehör, heute eher verpönt.

Der Innenraum zeigt sich auch bunt: Der besondere Sitzstoff in Blau- und Violetttönen kontrastiert mit dem schwarzen co*ckpit. Der Fahrer sitzt vor einem co*ckpit mit Drehzahlmesser und dreht am servounterstützten Sportlenkrad. Für den Motorraum war die ganze Vielfalt der Golf-Motoren zu ordern: Vom 80 PS starken Turbodiesel, aber auch GTI-Motoren mit 107, 129 und gar 160 PS.

Den VW Golf 2 Limited verrät nur ein kleines rivierablaues Detail am Kühlergrill und am Heck. Das 71 Mal gebaute Topmodell vereint alle Varianten der Spitzenmodelle in sich. Unter der Haube sitzt ein 1,8-Liter-Motor mit 16 Ventilen und G60-Spirallader. Der leistet 210 PS bei 0,54 bar Ladedruck. Spitze: 230 km/h! Dazu kommen Allrad, Servolenkung, ABS und Vollausstattung mit Leder, Schiebedach, elektrischen Fensterhebern und Zentralverriegelung. Jedes Auto hat eine Aluplakette mit laufender Nummer auf dem Schlossträger, eine ABE-Plakette von

Motorsport und einen GTI-Schlüssel mit VW-Motorsport-Schlüsselanhänger. Fans betrachten den Wagen wie die blaue Mauritius unter den Gölfen.

Kaum spektakulär, aber sehr verbreitet war der Golf 2 Boston. Seine Disziplin war die enthaltene Sonderausstattung: Dazu gehörte der höhenverstellbare Fahrersitz, Vierspeichenlenkrad, eine Mittelkonsole und Stoffsitze mit Sportkaro, sowie entsprechende Tür- und Seitenverkleidungen. Im Angebot waren sechs Lackfarben: Alpinweiß, Tornadorot, Schwarz, Silbergrau metallic, Schwarz metallic oder Royal-blau metallic. An Motoren waren die Basis-55 PS bis zu 90 PS zu ordern, auch Diesel und Turbodiesel.

Die Idee hinter den Sondermodellen: Unter einem gut vermarktbaren Namen kam ein besonderer Golf daher, der aus der Masse hervorstacht. Da war es nicht schlimm, dass die Sondermodell selber Massenautos waren, was man heutzutage beim Gang zum Verwerter klar erkennen kann, dort stehen viele der Sondermodelle. Immerhin: Ausstattungsumfang und Paketpreis machten das Golf 2-Sondermodell schon beim Kauf zum guten Geschäft.

Hier eine Übersicht über die coolsten Sondermodelle des Golf 2, von Carat bis Function: